Wenn Mapo Tofu heißer ist als die Arbeit – Phew!

Es gibt solche Tage, an denen man sich wirklich fragt, warum man sich freiwillig körperliche Arbeit antut, anstatt entspannt auf der Couch zu liegen. Gerade in unserem Alter. Für die Leute die nicht kennen, 40+ hier. Haha. Und dann gibt es wiederum Tage wie heute, wo die harte Arbeit sich doch lohnt, vor allem, wenn gutes Essen und gute Freunde im Spiel sind. So ein Tag war heute. Und der war wirklich cool!

Johannes hatte uns nämlich gefragt, ob wir ihm beim Bau seines Carports helfen könnten. Er hatte sich das Ganze gut durchdacht, das Material lag bereit, und wir, Liam, Martin und ich, hatten uns bereit erklärt, mitanzupacken. Ich sag’s euch: Das war wesentlich anstrengender, als ich gedacht hatte. Bretter schleppen, Pfosten setzen, schrauben, messen. Phew, Phew! Und das alles bei eher bescheidenem Wetter.

Johannes hatte aber alles im Griff und war, wie kaum anders erwartet, ein perfekter Gastgeber. „Männer, wir brauchen Power-Food!“ rief er irgendwann, als wir schon ordentlich geschwitzt hatten. Da wusste ich: Jetzt wird’s gut.

Wir gingen in die Küche und wurden von einem Geruch empfangen, der sofort das Wasser im Mund zusammenlaufen ließ. Johannes hatte Mapo Tofu gekocht, ein Gericht aus der chinesischen Sichuan-Küche, das für seine Schärfe bekannt ist. Ich war begeistert, denn ich liebe würziges Essen. Martin und ich standen grinsend daneben, während Johannes die dampfende Pfanne auf den Tisch stellte.

Das Essen sah einfach fantastisch aus: weiße Reisberge mit einer dunkelroten, würzigen Sauce, in der kleine Tofuwürfel schwammen, durchsetzt mit grünen Paprikastreifen und einer ordentlichen Portion schwarzer Pfefferflocken. Die Sauce glänzte leicht und versprach genau das richtige Maß an Schärfe.

Beim ersten Bissen spürte ich sofort die typische Betäubung der Sichuan-Pfefferkörner, dieses leicht prickelnde Gefühl auf der Zunge. Dann kam die Schärfe, aber nicht zu aggressiv, genau richtig, um den Geschmack zu intensivieren, ohne alles zu überlagern. Perfekt abgestimmt mit dem weichen Tofu und den knackigen Paprikastreifen. Ich hätte ewig weiteressen können.

Liam dagegen hatte nach dem ersten Bissen ziemlich große Augen gemacht. „Junge, das ist mir echt zu scharf“, meinte er und griff stattdessen lieber zu den Nachos, die Johannes zusätzlich auf den Tisch gestellt hatte. Die waren mit geschmolzenem Käse überbacken und eine deutlich mildere Alternative zu unserem Feuergericht. Dazu gönnte sich Liam ein großes Glas Bier. Anscheinend sein bevorzugter „flüssiger Power-Up“.

Nach dem Essen fühlten wir uns alle wieder einigermaßen fit, um den zweiten Teil der Arbeit anzugehen. Das Carport nahm langsam Form an, und ich begann, mir Gedanken zu machen. Eigentlich wäre so ein Carport auch eine coole Sache für mein Haus. Ich hatte den Platz dafür, und es würde mein Auto im Winter vor Frost schützen.

Johannes grinste, als ich meine Gedanken laut aussprach. „Wenn du das wirklich machen willst, sag Bescheid. Ich hab eine gute Website mit Bauanleitungen und Tipps, was du auf keinen Fall falsch machen solltest.“ Er schickte mir direkt zwei Links. Einen von der offiziellen Seite von Niedersachsen und einen von GFP, wo alle Infos rund um eine Baugenehmigung für ein Carport zusammengefasst sind. Außerdem gab mir ein paar wichtige Hinweise: Nicht am Fundament sparen, die Statik nicht unterschätzen und vor allem, vorher genau die Baugenehmigung checken.

Ich werde mir das Ganze mal durch den Kopf gehen lassen. Aber die Vorstellung, irgendwann ein eigenes Carport zu haben, gefällt mir. Vielleicht brauche ich dann ja auch mal ein paar starke Helfer. Natürlich mit entsprechendem Power-Food als Belohnung!